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Fensterschwitz

der, -es, -e

abgestandenes Dünnbier


Wortart: Substantiv
Kategorie: Essen und Trinken
Erstellt von: Russi-4
Erstellt am: 22.08.2005
Bekanntheit: 8%  
Bewertungen: 9 1

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Kommentare (4)


mir völlig unbekannt
opa 03.11.2015


Hab ich noch nie gehört, dieses Wort gibt es bei uns nicht.
karlitos 03.11.2015


Das Wort habe ich noch nie gehört. Es ist aber in Hornungs Wörterbuch der Wiener Mundart enthalten (auch bei Peter Wehle). Bedeutung genauer "abgestandenes oder minderwertiges Abzugbier".
heinzpohl 06.11.2015


Auch bei Peter Rosegger schon (und auch viel früher)!
Nachdem der Michel das "Stamperl" halb vollgeschenkt hatte, hielt er inne und sprach: "Mit, oder ohne?" Dabei einen Blick auf den Wasserkrug. - "Ohne!" riefen die Studenten. ... Doch schon der erste Schluck verkutzte den einen so arg, dass er den Wasserkrug an sich riss … „Fensterschwitz ist's keiner, gelt?“ Der ganze Branntweinstolz des Almers lag in dieser Frage. Mit Vorsicht und Beständigkeit tranken sie nun Schnaps.
source: Peter Rosegger, „Null-Annerls Hofstaat“ in „Sonnenschein“ (1905)
Andere lit. Belege:
Jeder der Gäste verlangte [...], er solle von seinem Glase herzhaft Bescheid trinken. […].»Geht's, seid's denn alle Narren wurdn?« schrie der Wirt. »Wia kann denn der Herr da von Euchern Gwascht trinken? Was eahm guat tuat, wird er von mir kriag'n. Der wird an Fensterschwitz saufen? Nix da, der Herr is mein Gast.«.« Und er enteilte, um wieder mit einer gesiegelten Flasche zu erscheinen, die allerdings einen köstlichen Inhalt vermuten ließ.
source: Karl Adolph , Haus Nr. 37 (1908)
»Aba, Wickerl«, unterbrach ich seinen Gesang, »wann ma heut alls verhaun, ham ma murgn nix!« - »Murgn?« Er blieb stehen und packte mich begeistert beim Arm. »Murgn, Freunderl, gibt's wirkliche Rostbratln und an Fensterschwitz oder an Tee mit Rum, wannst a kan magst, du fada Zipf!«
source: Alfons Petzold
Nach Ladenschluss ging er gewöhnlich in ein »Beisl« – »auf a Klanigkeit […] Da frißt 'r z'erscht a Gollasch, dann a Stelzn, zwa Paar Hasse mit Saft und sauft vier Krüagl Fensterschwitz und drei Viertel G'spritzte – aber ma siecht wenigstens, wo 's bei dem hinkummt, so an ausgfressanan Kohlnhandler gibt 's net amal auf da Mariahilferstraßn ….«
source: Rudolf Stürzer
... das Pärchen wandelt nun Arm in Arm dem Tanzboden zu, auf dem sie bei einem gemeinsamen Glase >Fensterschwitz< sich ewige Liebe und Treue schwören, die zumeist bis Montag Früh anhält.
source: Wolfgang Slapansky, Das kleine Vergnügen an der Peripherie. Der Böhmische Prater in Wien (1992)
Was aber mag im sächsischen Erzgebirge das Hausmittel gegen Flechten gewesen sein?
Die Flechten vertreiben sie mit Fenster=schwitz/ oder nüchternen Speichel/ oder den aus einer angezündeten Bircken-Ruthe austropffenden Oehl / oder mit der Fettigkeit so auf einen zinnern Teller von gebrandten Lösch-Papier bleibt.
source: Christian Lehmann, „Ausführliche Beschreibung des Meißnischen Ober-Ertzgebürges
(1747), S. 882
Wie abfällig und beleidigend der "Fensterschwitz" als Bezeichnung eines Getränks tatsächlich ist, wird durch die kurze Erklärung des Professor Popowitsch (1705 - 1774), den Pionier der österreichischen Standardsprache, deutlich:
Zittrich ... ist ein besonderer scharfer roter Auswurf auf der Haut des Menschen, welchen die Ärzte unter die Kräze zählen; [...] im Winter tupfet man zu Wienn die mit diesem Uebel behaftete Haut mit dem Schwize der Fensterscheibe […]
source: Johann Siegmund Valentin Popowitsch, Versuch einer Vereinigung der Mundarten von Teutschland als eine Einleitung zu einem vollständigen Teutschen Wörterbuche (Wien 1780)

Koschutnig 07.11.2015





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Das österreichische Deutsch, oder einfach Österreichisch, zeichnet sich durch besondere Merkmale aus. Es besitzt einen einzigartigen Wortschatz, bekannt als Austriazismen, sowie charakteristische Redewendungen.

Die Besonderheiten von österreichischem Deutsch gehen jedoch über den Wortschatz hinaus. Sie erstrecken sich auf Grammatik und Aussprache, inklusive der Phonologie und Intonation. Darüber hinaus finden sich Eigenheiten in der Rechtschreibung, wobei die Rechtschreibreform gewisse Grenzen setzt.

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