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Pfingstlotter

der,

Strohpuppe als Spott für Mädchen


Wortart: Substantiv
Tags: Steiermark
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 16.06.2017
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Kommentare (1)


Während weder der vier- noch der zweibeinige Pfingstochs(e) etwas spezif. Österreichisches ist - s. z. B. Pfingsten.de ( http://tinyurl.com/yc8erngr, ist dies der "Pfingstlotter" sehr wohl:
In der Nacht vom Pfingstsonntag auf den Pfingstmontag, der so genannten „Bosheitsnacht“, wird sehr viel Unfug getrieben. So errichten die Burschen in dieser Nacht den Pfingstlotter meist für ledige Mädchen als recht unzarte Andeutung, dass es Zeit wäre, „endlich unter die Haube zu kommen“. Die Pfingstlotter ist für die Mädchen also mit Schmach und Gespött verbunden
source: Pfingstseiten.de

Eine andere Deutung findet sich bei Peter Rosegger, wo der Pfingstlotter für ein Mädchen eine ähnliche Bedeutung wie der allbekannte Pfingstochse für einen Burschen hat:
wenn am Pfingstsonntage das Dirndel den Sonnenaufgang verschläft, so kommen die Nachbarsburschen mit einer aus Stroh und Lappen hergestellten Puppe, die einem zerfetzten Vagabunden ähnlich sieht und lebensgroß ist. Diese Gestalt, der „Pfingstlotter“ genannt (Lotter bedeutet auch so viel als wilder Liebhaber), hängen sie vor dem Fenster der Langschläferin an einen Baumast zum ewigen Spotte. Denn heilig ist die Morgenstunde der Pfingsten, sie ist voller Herrlichkeit und voller himmlischer Gnaden – kein Sterblicher sollte sie verschlafen!
source: Peter Rosegger, „Der Pfingstlotter. Eine Skizze aus dem steirischen Volksleben“ (1890), Wikisource

Koschutnig 16.06.2017





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