Thema: leicht verduckste Linzer?

Ostarrichi > Wörterdiskussionen > Unbekannte Woerter

leicht verduckste Linzer?
26.09.2015 von Koschutnig

Was meint Franzobel, wenn er im Kulturmagazin Xing (Nr. 6/ 2006) schrieb: „…, doch wird man das Gefühl nicht los, die Linzer wie auch die Oberösterreicher sind leicht verduckst/b], haben Probleme mit ihrer Identität“ ?
(s.http://www.linz09.at/de/detailseite/programm/archi... sowie Kleine Zeitung, 26.9.2015, S. 4)

ducksen/b] 'heimtückisch sein, mit böser Absicht zurückhalten' findet sich im Grimm’schen Wb (DWB)
Fundstelle: Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1497, Z. 24¸ SCHMELLER 1, 357.
er bezahlte schweigend und duchste/b] hinaus ging mit verstimmung, erbitterung hinaus Köln. Zeitung 1855 nr. 355. sich ducksen/b] wie sich drücken (s. Wörterbuchnetz)

ducksen/b]’ wohl als Nebenform zu ‚ducken’ in dessen Bedeutung ’jem. demütigen, einschüchtern’ findet sich in einer beträchtlichen Zahl an Beispielen aus den verschiedensten Regionen Deutschlands:
* Spiegel-Forum: "Und schon wird gedroht und geduckst/b]. Die überaus besorgten Politiker zeigen offen ihre Angst vor dem islamischen Fundamentalismus"
* Heinz Rudolf Kunzes, "Mehr von dir": „hier ist der Freiplatz für alle, die Kriegen spielen und nicht geduckst/b] werden wollen“
* Mainpost: „da wird geduckst/b] und gelogen“.
* Tagesanzeiger, Bern: „.. hat in den letzten Jahren gegenüber den USA nur geduckst/b] und geschleimt“
* fognin ART, zum Holzschnitt „Der Puppenspieler als Hexe“: „Und so sieht die Dame geduckst/b] aus, noch ganz frisch, sie muss trocknen“


Aber auch aus Österreich: „Es wird geduckst/b] und getrickst, um die Kennzeichnung zu umgehen,und selbst der Gesetzgeber schaut weg“ (50plus-treff.at Forum)

Ich hab dieses ’geduckst’/b], so es es mir je untergekommen sein sollte, als Druck- oder Vokabelfehler (Vermengung mit ugs. drucksen) angesehen und ignoriert, doch scheint es ein ‚ducksen’/b] und dann also auch das ‚verduckst/b]’ des Franzobel wirklich zu geben. Wie geläufig ist es? Was bedeutet ducksen / geduckst / verduckst in österr. Landen? Bitte um Äußerungen!

leicht verduckste Linzer?
26.09.2015 von Koschutnig

Was meint Franzobel, wenn er im Kulturmagazin Xing (Nr. 6/ 2006) schrieb: „…, doch wird man das Gefühl nicht los, die Linzer wie auch die Oberösterreicher sind leicht verduckst, haben Probleme mit ihrer Identität“ ?
(shttp://www.linz09.at/de/detailseite/programm/archi... sowie Kleine Zeitung, 26.9.2015, S. 4)

ducksen, 'heimtückisch sein, mit böser Absicht zurückhalten' findet sich im Grimm’schen Wb (DWB)
Fundstelle: Lfg. 7 (1858), Bd. II (1860), Sp. 1497, Z. 24¸ SCHMELLER 1, 357.
„er bezahlte schweigend und duchste hinaus“ ging mit verstimmung, erbitterung hinaus Köln. Zeitung 1855 nr. 355. sich ducksen wie sich drücken (s. Wörterbuchnetz)

ducksen’ wohl als Nebenform zu ‚ducken’ in dessen Bedeutung ’jem. demütigen, einschüchtern’ findet sich in einer beträchtlichen Zahl an Beispielen aus den verschiedensten Regionen Deutschlands:
* Spiegel-Forum: "Und schon wird gedroht und geduckst. Die überaus besorgten Politiker zeigen offen ihre Angst vor dem islamischen Fundamentalismus"
* Heinz Rudolf Kunzes, "Mehr von dir": „hier ist der Freiplatz für alle, die Kriegen spielen und nicht geduckst werden wollen“
* Mainpost: „da wird geduckst und gelogen“.
* Tagesanzeiger, Bern: „.. hat in den letzten Jahren gegenüber den USA nur geduckst und geschleimt“
* fognin ART, zum Holzschnitt „Der Puppenspieler als Hexe“: „Und so sieht die Dame geduckst aus, noch ganz frisch, sie muss trocknen“


Aber auch aus Österreich: „Es wird geduckst und getrickst, um die Kennzeichnung zu umgehen, und selbst der Gesetzgeber schaut weg“ (50plus-treff.at Forum)

Ich hab dieses ’geduckst’, so es es mir je untergekommen sein sollte, als vermeintlichen Druck- oder Vokabelfehler (Vermengung mit ugs. drucksen) ignoriert, doch scheint es ein ‚ducksen’/b] - und dann also auch das ‚verduckst’ des Franzobel - wirklich zu geben. Wie geläufig ist es? Wo sagt oder hört man’s? Was bedeutet ducksen / geduckst / verduckst in welchen österr. Landen? Bitte um zahlreiche und womöglich positive Äußerungen!

p.s.: Da Korrekturen nach dem Absenden und Sichtbarwerden des Textes leider nicht mehr möglich sind, hab ich den Text (einigermaßen) verbessert nochmals geschrieben. Der geneigte Leser möge sich das Lesen des nachstehenden Originals ersparen!

verduckst
02.05.2016 von Standard

Im Grimm findet man das veraltete Verb "ducksen" (= heimtückisch sein) und das veraltete Adjektiv "ducksig" für gmd. "tückisch".

Gibt es für gmd. "tückisch" im österreichischen Standarddeutsch einen eigenen Begriff?

Einloggen





Impressum | Nutzung | Datenschutz

Ostarrichisch ist natürlich keine eigene Sprachen, aber wir verwenden es hier einfach synonym für Österreichisch, um auf den Ausgangsnamen "Ostarrichi" für Österreich hinzuweisen.

Das österreichische Deutsch, oder einfach Österreichisch, zeichnet sich durch besondere Merkmale aus. Es besitzt einen einzigartigen Wortschatz, bekannt als Austriazismen, sowie charakteristische Redewendungen.

Die Besonderheiten von österreichischem Deutsch gehen jedoch über den Wortschatz hinaus. Sie beinhalten auch Grammatik und Aussprache, inklusive der Phonologie und Intonation. Darüber hinaus finden sich Eigenheiten in der Rechtschreibung, wobei die Reform von 1996 gewisse Grenzen setzt.

Das Standarddeutsch des Österreichischen ist von der Umgangssprache und den in Österreich gebräuchlichen Dialekten, wie den bairischen und alemannischen, deutlich abzugrenzen.

Dieses Online Wörterbuch der österreichischen Sprache definiert sich nicht wissenschaftlich, sondern versucht eine möglichst umfangreiche Sammlung an unterschiedlichen Sprachvarianten in Österreich zu sammeln.

Die Seite unterstützt auch Studenten in Österreich, insbesondere für den Aufnahmetest Psychologie und den MedAT für das Medizinstudium.

Hinweis: Das vom österreichischen Unterrichtsministerium mitinitiierte und für Schulen und Ämter des Landes verbindliche Österreichische Wörterbuch, derzeit in der 44. Auflage verfügbar, dokumentiert das Vokabular der deutschen Sprache in Österreich seit 1951 und wird vom Österreichischen Bundesverlag (ÖBV) herausgegeben. Unsere Seiten und alle damit verbundenen Dienste sind mit dem Verlag und dem Buch "Österreichisches Wörterbuch" in keiner Weise verbunden.

Unsere Seite hat auch keine Verbindung zu den Duden-Nachschlagewerken und wird von uns explizit nicht als Standardwerk oder Regelwerk betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsprojekt aller an der österreichichen Sprachvariation interessierten Personen.