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einen Unterschied Klavier spielen können wollen



Wendung, die ausdrückt, dass man einen Unterschied für bedeutsam hält


Wortart: Wendung
Erstellt von: anachoret
Erstellt am: 29.03.2014
Bekanntheit: 50%  
Bewertungen: 2 1

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Kommentare (6)


Du - anachoret:
Das Wort ist gut, aber mit der "Übersetzung" bin ich nicht einverstanden. Der Unterschied ist mMn nicht marginal, sondern riesengroß, wie Tag und Nacht.
(Nachtrag: Dass der Kommentar nicht mehr gilt, sieht man weiter unten, aber wegen der Kontext-Kontinuität muss er stehen bleiben.)
JoDo 29.03.2014


Völlig richtig ...
... ich habe mich, der ich die Wendung nicht kannte, ohne weitere Recherche durch einen zweideutigen Gebrauch in einem anderen Kontext in die Irre führen lassen. An folgendem Diskussionsstrang wird die gewöhnliche Bedeutung noch einmal klar:
"Re: Wozu auf Nordkorea oder Syrien schielen? Den Unterschied möchte ich Klavier spielenkönnen !
Re: Re: Wozu auf Nordkorea oder Syrien schielen?
Der Unterschied ist wirklich ziemlich groß, aber nur ein gradueller. Vom Prinzip her ist es das gleiche: Andere Meinungen verbieten und bestrafen, man könnte ja sonst Argumente brauchen." (aus dem PRESSE-Forum anno 2014)

Obwohl es sich der Verbreitung nach eindeutig um einen Austriazismus handeln dürfte, geht der Ausdruck vermutlich auf den Berliner Autor
Alfred Lichtenstein (1889-1914) zurück:

In der Lungenheilstätte

Viele kranke Leute gehen in den Gärten
Her und hin und liegen in den Hallen.
Die die Kränksten sind, verfiebern
Alle armen Tage in dem heißen
Grab der Betten.
Ach, katholische Schwestern schweben
Müd umher in schwarzen Gewändern.
Gestern ist einer gestorben. Heute kann einer sterben.
In der Stadt feiern sie Fasching.
Den Unterschied
Möchte ich Klavier spielen können.
anachoret 29.03.2014


Danke für die Recherche
und Korrektur! JoDo
JoDo 29.03.2014


Österreichische Masseinheiten (schon oft zitiert ...)

Es gibt wahrscheinlich keine Sprache, die so unverbindliche Maßeinheiten hervorgebracht hat, wie die österreichische.

An die Aufforderung „noch a wengerl, a wengerl sitzen, a wengerl dableiben, a wengerl lustig sein“ finden wir gar nichts Bemerkenswertes mehr – aber wie lang dauert „a wengerl“?
Wahrscheinlich kann auch niemand erklären, woher sich folgender Satz ableitet, wenn wir gefragt werden, ob wir beispielsweise noch den Zug erwischt haben?
„Oba ums Oaschlecken net!“ Ich glaube, wir haben den Zug nicht mehr erwischt.
Weitere offene Fragen zu österreichischen Maßeinheiten: Was ist ein „Trumm“? Was ist ein „Eckhaus“? Was ist ein „Futzerl“?
Ein „Futzerl“ kann, je nach Größe zum „Eckerl“ oder „Stückerl“ mutieren, wenn’s wesentlich größer ist, dann wird daraus ein „Trumm“ oder aber auch ein „Mordstrumm“!
Beispiele gefällig: „Des is an trumm Madl“, „I hab a Eckhaus verdient“, „Für des Futzerl strenst di soo an?“
Ganz anders verhält es sich mit „a bisserl“. Beispiel: „Des is a bisserl vü!“ oder „No, des is a bisserl wenig“. „Bist a bisserl deppert?“ – klingt ja schon ein „bisserl“ harmlos.
Wieviel – bitteschön – ist ein „bisserl“? Denken wir an unseren letzten Einkauf: „Darf’s a bisserl mehr sein?“
Erinnern wir uns an den letzten Heurigenbesuch oder unser Stammwirtshaus: Wieviel ist ein „Tröpferl“, ein „Schluckerl“, ein „Glaserl“, ein „Flascherl“?
Um welche Mengen handelt es sich wirklich, wenn jemand sagt: „I bin den ganzen Nachmittag a Stund rumgrannt, i war in 96 G’schäftln, hab’ 17 Sakkos in 80 verschiedenen Größen probiert, ka anziges hat passt, bis auf zwa, di san gar net so schlecht“ – alles klar?
Wenn jemand sehr lange weg war, kommt die Frage: „Heast, wo woast denn?“ Die klare Antwort darauf: „No, des woar a brader Weg!“ – Wie lang war der Weg? Aber er wollte ja ohnehin nur auf „an Hupfer“ vorbeikommen… Wie lange der „Hupfer“ dauert, kann wirklich niemand vorausahnen.
Schwieriger wird’s, wenn jemand um „a Euzerl“ daneben liegt, kann man auch um „zwei Euzerln“ daneben liegen – früher waren anscheinend „10 Euzerln“ ein „Euz“ – oder doch nicht?
„Na, den Unterschied möchte ich Klavier spielen können!“ – bezieht sich, wie wir wissen, auf verschiedene Lebenslagen – oder man hat sein Ziel um „ein Haus“ oder ein „Eckhaus“ verfehlt.Hier zitiert aus:
http://www.wienernaschmarkt.eu/blicke_17.htmlsteht aber auch so ähnlich hier:
http://www.ostarrichi.org/forum/viewtopic.php?f=3&t=686
JoDo 29.03.2014





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Ostarrichisch ist natürlich keine eigene Sprachen, aber wir verwenden es hier einfach synonym für Österreichisch, um auf den Ausgangsnamen "Ostarrichi" für Österreich hinzuweisen.

Das österreichische Deutsch, oder einfach Österreichisch, zeichnet sich durch besondere Merkmale aus. Es besitzt einen einzigartigen Wortschatz, bekannt als Austriazismen, sowie charakteristische Redewendungen.

Die Eigenarten von österreichischem Deutsch gehen jedoch über den Wortschatz hinaus. Sie erstrecken sich auf Grammatik und Aussprache, inklusive der Phonologie und Intonation. Darüber hinaus finden sich Eigenheiten in der Rechtschreibung, wobei die Reform von 1996 gewisse Grenzen setzt.

Das Standarddeutsch des Österreichischen ist von der Umgangssprache und den in Österreich gebräuchlichen Dialekten, wie den bairischen und alemannischen, klar abzugrenzen.

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Für Studenten in Österreich gibt es eine Testsimulation für den Aufnahmetest Psychologie.

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